Mantiden 1x1

Allgemeines über Gottesanbeterinnen

Gottesanbeterinnen (Mantiden) sind faszinierende Insekten mit einzigartigem Jagdverhalten. Als typische Lauerjäger warten sie geduldig auf Beute. Weibchen sind kräftiger, größer und leben länger, während Männchen zierlicher gebaut sind, längere Flügel besitzen und bessere Flieger sind – vor allem auf der Suche nach Paarungspartnern.

Jagd- und Fressverhalten

Da Mantiden meist passiv jagen, sollte der Halter prüfen, ob Futtertiere wirklich angenommen werden. Bleibt die Futteraufnahme aus, empfiehlt sich die kontrollierte Pinzettenfütterung. So behält man den Überblick und minimiert Risiken. Grundsätzlich gilt: alle Mantiden sind Lauerjäger.

Entwicklung & Häutung

Mantiden häuten sich regelmäßig, um zu wachsen. Von der Nymphe bis zum Subadult-Stadium erfolgt eine Häutung alle 2–3 Wochen – abhängig von Temperatur und Futterangebot. Höhere Temperaturen und reichhaltige Fütterung beschleunigen die Entwicklung, kühle Haltung verlangsamt sie. Besonders die letzte Phase bis zum Adult-Stadium dauert länger (4–6 Wochen).

Verhalten rund um die Häutung

  • Genügend Höhe: Das Terrarium sollte mindestens das 2,5- bis 3-fache der Körperlänge hoch sein, damit sich die Mantide frei häuten kann.
  • Gefahr durch Absturz: Nach der Häutung sind Mantiden weich und verletzlich – Abstürze können bleibende Schäden verursachen.
  • Ruhezeit: Nach der Häutung benötigen die Tiere 1–2 Tage ungestört, bis der Körper ausgehärtet ist.

Ernährung & Fütterung

Häutung und Fütterung

Verweigert eine Mantide Futter und zeigt ein pralles Abdomen, steht die nächste Häutung bevor. In diesem Fall sollten Futtertiere entfernt werden, da sie das Tier verletzen könnten.

Gefahren durch bestimmte Futtertiere

  • Heimchen: sehr riskant, da sie aggressiv sein können.
  • Wüstenheuschrecken & große Grillen: ebenfalls gefährlich, wenn sie nicht sofort gefressen werden.
  • Frucht- & Schmeißfliegen: meist ungefährlich.

Pinzettenfütterung – die sichere Methode

Die Pinzettenfütterung bietet viele Vorteile:

  • Man sieht sofort, ob die Mantide gefressen hat.
  • Keine unkontrollierten Futtertiere im Terrarium.
  • Das faszinierende Fressverhalten kann direkt beobachtet werden.

Geeignete Futtertiere

Besonders bewährt haben sich Schokoschaben (Shelfordella lateralis), da sie:

  • Nachhaltig: einfach und hygienisch zu züchten sind,
  • Nährstoffreich: Obst & Gemüse aufnehmen und so ihren Nährwert steigern,
  • Praktisch: flink, aber nicht kletterfähig,
  • Zuverlässig: durch eigene Zucht jederzeit verfügbar.

Fortpflanzung & Ootheken

Adulte Weibchen sollten nicht überfüttert werden, da eine ausgewogene Ernährung wichtig für die Ei- und Oothekenbildung ist. Nach dem Bau einer Oothek sollte das Weibchen kräftig angefüttert und anschließend maßvoll gefüttert werden. Ein Rhythmus von ca. 4 Wochen pro Oothek ist üblich, kann jedoch je nach Art variieren.

Oothekenbau & Terrariengestaltung

Die Wahl des Ablageortes ist artabhängig:

  • Hierodula-Arten: bevorzugen dickere Äste.
  • Blütenmantiden: legen Ootheken oft unter größere Blätter.

Ein gut strukturiertes Terrarium ist entscheidend, um Legenot zu vermeiden. Auch die Temperatur spielt eine wichtige Rolle, da sie den Stoffwechsel und die Oothekenproduktion beeinflusst.